Westlich von Mailand zieht sich das Piemont bis an die Grenze zu Frankreich, im Norden begrenzt vom Aostatal und der Schweiz, im Süden von Ligurien. Zwei Städte stehen für charakteristische Weingebiete mit jeweils einer Leitsorte: Asti im Osten für Barbera, Alba im Westen für Nebbiolo. Barbera galt lange als Prolet, Nebbiolo (vor allem aus den Langhe) als Fürst. Heute ist klar: Barbera hat aufgeholt, während Nebbiolo nicht überall himmlische Gewächse garantiert. Nebbiolo wird zudem auch im Veltlin an der Grenze zum Puschlav angebaut.
Das Piemont ist eine alte Weinregion und gilt heute als zweitgrösste Italiens. Schon der Römer Plinius nannte Pollenzo am Tanaro als Quelle hervorragenden Weines. Doch erst im 19. Jahrhundert begann Nebbiolo Format zu entwickeln, Barbera musste noch über 100 Jahre länger warten.
Bekannt ist das Piemont vor allem für seine harmonischen Rotweine, allen voran jene aus den Langhe. Am häufigsten wird Nebbiolo angebaut, während Barbera fruchtig-frische, aber auch langlebige Weine hervorbringt. Dolcetto liefert leichtere Weine, Grignolino und Freisa stehen für eigenständige rote Sorten. Bei den Weissweinen sorgen Arneis aus Roero sowie Cortese di Gavi für Vielfalt, während der Moscato d’Asti prickelnde Akzente setzt.