Das Bouquet des Haut-Brion 2024 ist tief in sich ruhend. Am Anfang wirkt er verhalten, doch offenbart er mit der Zeit immer wieder neue Facetten. Dunkle Beeren, Glut, Lakritz und Rose sind dicht verwoben. Auch am Gaumen strahlt der Wein am Anfang dieselbe Ruhe aus, baut sich dann aber im Mittelteil immer mehr auf. Das Tannin ist pudrig und der Wein zeigt eine feste Textur.
Auf einer Terrasse, die von zwei kleinen Kuppen überragt und von zwei Bächen begrenzt wird, kamen schon sehr früh in der Geschichte die Menschen und entdeckten die Vorzüge dieser winzigen Quarzkiesel namens "Graves". Bereits in der gallo-römischen Epoche entstand der Begriff des Terroirs. Er wurde später in Burdigala (Bordeaux) bestätigt, als diese Terrasse in mittelalterlichen Manuskripten und alten Karten als "Haut-Brion" bezeichnet wurde. Die Legende war geboren...
Als im September 1939 der Zweite Weltkrieg ausbrach, liess Clarence Dillon, ursprünglich Bankier aus New York, Château Haut-Brion zu einem Krankenhaus umbauen, um verwundete Offiziere der französischen Armee aufzunehmen. Kein anderes, so prestigeträchtiges Weingut war ähnlich lange mit einer amerikanischen Familie verbunden, die Frankreich und seine Lebensart liebt.