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«Sangue» heisst Blut und «Giove» ist der italienische Name für Jupiter. Daraus wurde Sangiovese, Jupiterblut. Eine Legende? Zum Glück ist Gentechnologie eine relativ neue Errungenschaft, sonst wären Legenden dünn gesät und die Fantasie ein fragiles Gut. Die dürren Fakten zum Jupiterblut besagen, dass es eine direkte Verbindung zwischen Sangiovese und der toskanischen Sorte Ciliegiolo (Kirschtraube) sowie Calabrese Montenuovo als zweitem Elternteil gibt. Sangiovese ist Italiens meistangebaute Traubensorte (rund 10 Prozent der Gesamtfläche) und vermutlich vor 1700 entstanden. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts begann man, die eher harte und säuerliche Sorte mit anderen zu verschneiden, um dem Gaumen den Schrecken des ersten Schlucks zu ersparen. Das klassische Chianti-Rezept geht auf Baron Ricasoli zurück, der 1872 empfahl, der Wein habe auf Sangiovese zu basieren und solle mit etwas Canaiolo gemildert werden. Reinsortiger Sangiovese ist Vorschrift für Brunello di Montalcino. Sangiovese wird fast überall in Italien angebaut und ist heute eine Weltsorte.